Schluss-Spurt in Bali

Nun tritt die Konferenz in die entscheidende Phase. Ich sitze im 2. Plenarsaal des Konferenzzentrums und erwarte die Eröffnung des sogenannten „High-Level-Segments“, des Konferenzteils mit ministerieller Beteiligung, durch den indonesischen Präsidenten und Ban Ki-Moon, den UN Generalsekretär.
Bali Plenar
Das Konferenzzentrum ist überfüllt, es summt und brummt von Tausenden, quillt über vor Anspannung. Noch ist es offen, ob hier zumindest ein brauchbares Verhandlungsmandat erreicht werden kann. Die Widerstände sind erheblich.

Der australische Ministerpräsident erhält rauschenden Applaus, als er vom indonesischen Umweltminister und Präsidenten der Konferenz angekündigt wird, und erwähnt wird, wie er als ersten Amtsakt das Kyoto-Protokoll ratifiziert hat.

Ban Ki-Moon ist der erste Redner. Er macht klar: „Die Frage der Gerechtigkeit ist entscheidend: Die Auswirkungen des Klimawandels treffen uns alle, aber sie betreffen uns nicht alles gleichermassen. (…) Wir haben die Pflicht, die Verwundbarsten zu schützen“.

Ban

Die Augen der Welt schauen auf uns, erinnert er die Delegierten. Er ruft das High-Level-Event der Staats- und Regierungschefs im September in Erinnerung, das dieser Konferenz einen Auftrag erteilt habe, vor dem sie nicht versagen dürfe.

Der indonesische Präsident Mr. Susilo Bambang Yudhoyono betont das Prinzip der „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung und entsprechenden Fähigkeiten“. Dieses Prinzip müsste nun operationalisiert werden, mit Zahlen versehen.

Wir werden ihm ein Exemplar unseres Publikation „The Right to Development in a climate-constrained World“ schicken. Dort findet er Anregungen, wie so etwas aussehen könnte.

Er betont: Die USA muss Bestandteil eines Abkommens werden, als größter Emittent von Treibhausgasen und Technologieführer. Ansonsten könnte wir das Ziel nicht erreichen, den Klimawandel zu bekämpfen. Er wird an dieser Stelle von Beifall unterbrochen.

Die Eröffnungszeremonie kann hier als Webcast verfolgt werden.


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