Regierungsberater schlägt hohe absolute Emissionsreduktionsziele für China vor

Ein einflussreicher politischer Berater der chinesischen Regierung, Hu Angang, Professor an der Tsinghua University in Beijing, bricht radikal mit der Linie der Regierung, in dem er vorschlägt, China solle absolute Emissionsreduktionsziele annehmen, auch wenn die USA dies im Rahmen eines globalen Klimaabkommens nicht tun. Sein Argument: Es liegt im ureigenen Interesse eines Entwicklungslandes wie China, die Emissionen radikal zu reduzieren und sich an der Bewältigung der gemeinsamen Herausforderung zu beteiligen. Denn China gehöre zu den Ländern, die am meisten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden haben.

Der Vorschlag, der im chinesisch-sprachigen Journal of Contemporary Asia-Pacific Studies publiziert wurde und den er Anfang des Jahres Premierminister Hu Jintao eingereicht hat, sieht vor, dass Chinas Emissionen bis 2020 weiter steigen, bis 2030 jedoch auf das Level von 1990 reduziert und anschließend bis 2050 noch einmal halbiert werden.

Indem China verbindliche Reduktionsziele akzeptiert, werde China diplomatisch und ökonomisch gewinnen, als „Grüne Macht“ aufsteigen und einen großen Markt für Energieinnovationen auftun, so Hu Angang.

Angesichts der Verhandlungsblockade, die vor allem darauf zurückgeht, dass keiner den ersten Schritt machen will, zeugt dieser Vorschlag von Mut, politischer Weisheit, Weitsicht und Weltenbürgertum. Davon brauchen wir noch mehr, viel mehr. Man darf gespannt sein, wie die neue Administration in Washington auf solche Avancen aus China reagieren wird…

Foto: flickr.com von Christopher Chan


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