4 Fragen für 2009

Bereits vor den Weihnachtsferien hat das World Resources Institute (WRI) seinen jährlichen Ausblick auf das kommende Jahr vorgestellt: Environmental Stories to Watch in 2009. Der Blickwinkel bezieht sich hier auf die Vereinigten Staaten, lässt sich aber auch spielend auf Europa und den Rest der Welt übertragen.

Jonathan Lash, Präsident des WRI, präsentierte die folgenden vier relevanten Fragestellungen für 2009:

  1. Will the stimulus be green?
  2. What will happen with domestic climate change legislation?
  3. How will the US deal with China?
  4. What impact will the Lacey Act have on illegal logging?

Auf Deutschland und Europa bezogen würde ich die Fragen folgendermaßen umformulieren:

1. Wie gut schaffen wir es, die zur Konjunkturbelebung eingeplanten Mittel so einzusetzen, dass sie eine Energiewende einleiten und zum Klimaschutz beitragen?

Die aktuellen Debatten zwischen den Parteien und Ressorts stimmen da eher pessimistisch. Auch die Neujahrsansprache der Kanzlerin gibt wenig Hoffnung, dass die Prioritäten richtig gesetzt werden. Da sind andere schon weiter, siehe zum Beispiel China.

2. Schafft es die EU nach dem Desaster Ende letzten Jahres, ihre Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen, eine starke Vorreiterrolle in der Klimapolitik einzunehmen und in der Finanzierung ernsthafte Angebote an die Entwicklungsländer zu unterbreiten?

Dazu besteht noch Hoffnung. Zwar sind die Tschechen (EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr) nicht sonderlich bekannt für ehrgeizigen Klimaschutz. Aber noch bleibt den Europäern bis zur nächsten UN-Klimaverahndlungsrunde in Bonn Ende März ein wenig Zeit, ihr eigenes Finanzierungspaket zu entwerfen.

3. Wie geht die EU mit China (und den anderen großen Emittenten) um?

Hierzu haben wir schon viel gebloggt, siehe z.B. hier, hier und hier.

4. Einen Lacey Act haben wir nicht, aber eine weitere relevante Fragestellung in meinen Augen ist: Wird es der Bundesregierung und unserer Kanzlerin gelingen, dem zu erwartenden steigenden Druck seitens der Industrielobby und der wirtschaftlichen Rezession genügend Weitblick entgegenzusetzen, um den Klimaschutz und ein globales Abkommen in Kopenhagen im Dezember 2009 nicht aus den Augen zu verlieren? Wir brauchen eine Angie Skywalker, keine Darth Merkel!


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