RWI betreibt transatlantische Irreführung

Seit Anfang der Woche geistert eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstitutes (RWI) durch die Politszene in Washington. Der Tenor: Das deutsche EEG sei ein ineffizienter und teurer Weg, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Allen voran die Vergütung für Strom aus Photovoltaik sei zu hoch.

Wer internationale Vergleiche zum Ausbau der erneuerbaren Energien kennt, der weiß, dass das Ergebnis wissenschaftlich kaum haltbar ist. Jedenfalls ist mir kein Instrument bekannt, was den Ausbau der Photovoltaik in sonnenarmen Regionen wie Deutschland effektiver als das EEG voranbringen würde. Darum geht es den Auftraggebern der Studie offensichtlich aber auch nicht. Hinter der Aktion steht das Washingtoner Institute for Energy Research. Das IER fällt vor allem durch die Diskreditierung europäischer Erfolgsgeschichten in Sachen Klimaschutz und erneuerbare Energien auf. Erst Dänemark, dann Spanien, jetzt Deutschland.

Das RWI-Gutachten wird in Washington vor allem dazu missbraucht, das Klimagesetz im US-Kongress zum Scheitern zu bringen. Dabei hat die USA eine Solareinstrahlung, von der Deutschland nur träumen kann. Deutschland ist so sonnig wie Alaska, der nördlichste Staat der USA. Auch die Ressourcen für Biomasse und Wind sind im Überfluss vorhanden, so dass erneuerbaren Strom viel günstiger erzeugt werden kann. Die USA ist ein schlafender Riese in Sachen erneuerbare Energien und es ist nur eine Frage der Zeit, wann hier die Post abgeht. Ärgerlich, wenn deutsche Forschungsinstitute dazu beitragen, diesen Wandel in der USA zu verzögern. Vielleicht sollte jemand den Kollegen vom RWI einmal vor Augen führen, für welche Zwecke da zugeliefert wird. Transatlantische Irreführung ist dafür noch ein harmloser Ausdruck.


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