Kohle ODA Klima?

Derzeit geht es als Skandal durch die Medien: die Weltbank hat soeben den größten Kredit ihrer Geschichte (3,75 Mrd US-Dollar) an den südafrikanischen Staatskonzern ESCOM vergeben, zum Bau eines gigantischen 4.800 Megawatt Kohlekraftwerks. Klar: sowieso ein klimapolitischer Skandal! Aber doch kein verwunderlicher, setzt die Weltbank doch noch immer den größten Teil ihres Energieportfolios in klimaschädliche Technologien und nicht in Erneuerbare Energien.

Der verwunderliche Skandal ist ein anderer: die Bundesregierung, die den Kredit mitfinanziert, brüstet sich mit dem Projekt. Hat denn Merkel nicht eben erst in Kopenhagen versprochen, 420 Millionen mehr Geld auszugeben für Klimaschutz im Süden? Ach stimmt, ich vergaß, Klimaschutz und Kohlekraft schließt sich ja nicht notwendig aus…. ODA etwa doch? Und das ist gleich der nächste Skandal: während die Bundesregierung es nicht fertig bringt, die versprochenen 420 Millionen auch wirklich bereitzustellen (siehe unser blog dazu), wird sie den Kohle-Kredit an ESCOM natürlich ganz normal in ihrer ODA-Quote aufführen – also als „Official Development Aid“, sprich als Entwicklungshilfe verbuchen. Wohin soll sich Südafrika denn mit dem Kredit entwickeln: zu einem noch größeren Klimasünder, als sie es im Vergleich zu den anderen Entwicklungsländern ohnehin schon sind?

Quelle Foto: Greenpeace auf Flickr.de mit Creative Commons Lizenz


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