Danke für das Abkommen

Liebe Frau Merkel,

wir wollten nicht unhöflich sein: wir vergaßen uns für das Abkommen zu  bedanken, dass wir gemeinsam in der Nacht zum letzten Montag vereinbart haben.

Auch Sie scheinen es vergessen zu haben, denn Sie verloren kein Wort darüber? Dabei haben Sie uns mit diesen Vereinbarungen einen großen Gefallen getan:

DANKE, dass wir weniger Atomabgaben leisten müssen, wenn die Nachrüstungs- oder Sicherheitsanforderungen einen Gesamtbetrag von 500 Millionen Euro für das betreffende Kraftwerk überschreiten.  Die 1,2 Milliarden, die Röttgen ursprünglich für die Sicherheit eines jedes Kraftwerkes gefordert hatte, hätten uns einfach das Geschäft vermasselt. Wie gesagt: Sicherheit wird ohnehin überschätzt.

DANKE, dass Sie uns gegen Willkür zukünftiger „ideologischer Regierungen“ schützen und wir unsere Beiträge für Erneuerbare nur zahlen müssen, wenn im Gegenzug an der Laufzeitverlängerung festgehalten wird.

DANKE; dass Sie uns der Unberechenbarkeit zukünftiger Volksvertretungen schützen und wir jede zusätzliche Steuer mit den Steuern aus dem aktuellen Atom-Deal verrechnen können. Wo kämen wir denn dahin, wenn das Volk plötzlich entscheiden könnte, uns mehr abzunehmen?

DANKE; dass wir das alles unter uns – unter Freunden und ohne das nervige Parlament  – regeln konnten. Irritierend ist nur, dass Sie das ganze nun plötzlich „Eckpunktepapier“ nennen, daß nur eine Vorvereinbarung darstelle?

Ihre

Jürgen Großmann, RWE-Chef
Johannes Teyssen, E.ON-Chef
Hans-Peter Villis, EnBW-Chef
Tuomo Hatakka, Vattenfall Europe-Chef

PS: Bitte lassen Sie sich nicht von der Demonstration am 18. 09 oder den Klageandrohungen der Länder irritieren – manchmal muss man was gegen die Mehrheit der Bevölkerung und der Rechtlage tun.


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