Bildungsproblem im U.S. Kongress

Das Weiße Haus hat es begriffen: Es besteht eine Diskrepanz zwischen (klimapolitischem) Anspruch und Bildungsniveau. Der Leiter von Obamas Stabsstelle „Science and Technology Policy“, John Holden, gab gestern JournalistInnen folgende Antwort mit Bezug auf die KlimaleugnerInnen und KlimawandelskeptikerInnen auf „Capitol Hill“ (dem Kongreß der Vereinigten Staaten).

“It is an education problem. I think we have to educate them.” (Quelle: The Hill)

"What if it is all a big hox and we create a better world for nothing?"
By Joel Pett, Lexington (Ky.) Herald-Leader, Cartoonists and Writers Syndicate, for USA TODAY

Als Antwort auf diesen Artikel auf der Website von The Hill antwortete gleich jemand, er wolle diese ganzen Hippies aus den 1960ern wieder hinter schwedische Gardinen stecken.

We need to put all you looney tune Lefties from the 60’s behind Bars !!!

Es gibt drei Arten der Bildung für diese Sorten von Menschen:

  1. Die klassische Bildung. Hierfür müssten sie von ihren Blogs und Chatrooms weg kommen und richtige wissenschaftliche Literatur lesen. Es ist keine Schande, dass es immer wieder (meist jedoch nicht peer-reviewte) Artikel gibt, welche Kritik am Mainstream andeuten. Diese sollten zwar nicht verteufelt werden, aber auch nicht in den Himmel gelobt. Und wenn es darum geht, was wie stark in die Öffentlichkeit transportiert wird, dann sollte bitte bedacht werden, dass die KlimaskeptikerInnen nur ca. 5% der weltweiten anerkannten WissenschaftlerInnen ausmachen.
  2. Die harte Methode. Oft sind die Sprachrohre des Skeptizismus Klimagesetz-Hasser wie Senator Inhofe aus Oklahoma oder Cato Institut Klimatologe Pat Michaels. Letzterer bekommt rund 40% seines Geldes direkt aus der fossilen Industrie, wie jetzt öffentlich gemacht wird. Richtig so, wir wollen doch alle Transparenz!
  3. Dreht die Heizung auf! Es wurde nun wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich bei Menschen ihr derzeitiger Status (z.B. „mir ist kalt“) unterbewusst auf ihre Einschätzung der Zukunft auswirkt (z.B. „es wird sicher gar nicht so warm“). (siehe auch hier und hier) 😉

Trotz der Debatte über „good deal vs. bad deal“, Grünen Kapitalismus und das Scheitern der Klimagerechtigkeitsaspekte von Kyoto bis Cancun, hat die Karikatur (s.o.) von Joel Pett einen wichtigen Kern. Es geht um viel mehr als den Klimawandel, es geht um eine bessere Welt. Umgekehrt geht es einigen LeugnerInnen um mehr als um CO2-Daten und eMails, es geht ihnen um den Erhalt der derzeitigen ungerechten Machtstrukturen in der Welt. Noch ein Grund, ihnen mehr Bildung zu empfehlen.