Elektromobilität gar nicht so grün

Es wurde wieder fleißig modelliert in Freiburg.
Es wurde wieder fleißig modelliert in Freiburg.

Eine Studie des Öko-Institutes hat vor 2 Wochen das alte Glaubensbild vieler erschüttert, als es den Traum der Elektromobilität auf den Boden der Tatsachen stellte. Durach das Projekt „OPTUM – Optimierung der Umweltentlastungspotenziale von Elektrofahrzeugen“ wurde zum Einen ermittelt, was wir sowieso schon wussten: es kommt auf den Strom an. Nur wenn dieser komplett Erneuerbar ist, könnte CO2 eingespart werden. Allerdings auch nicht komplett so viel, wie heutige Benziner verursachen, da die Produktionskette nicht ausser Acht gelassen werden darf. Ohnehin wird eMobility nicht in der baldigen Zukunft unseren Alltag revolutionieren. Bis 2030 werden gerade mal 14% der Fahrzeuge elektrisch – v.a. aber hybrid – sein.

Doch anstatt nun auf einen radikalen Lebensstilwandel und die dringende Transformation des (öffentlichen) Verkehrs, hin zu einem ganzheitlichen, ökologisch und sozial ausgewogenem System zu propagieren, zeigt das Öko-Institut zurück in die Vergangenheit: Effizienz. Natürlich sind Motoren mit weniger Emissionen besser als mit mehr, aber dann muss – zumindest im Jahr 2012! – auch der Rebound-Effekt erwähnt werden.

„Aber wir dürfen auch die konventionellen Pkw nicht aus den Augen verlieren. Werden benzinbetriebene Fahrzeuge bis zum Jahr 2030 deutlich effizienter, können diese allein die Treibhausgasemissionen des Pkw-Verkehrs um 25 Prozent reduzieren.“

Zudem wird auf die Notwendigkeit von Recycling und Innovation im Zusammenhang mit der globalen Rohstoffknappheit hingewiesen:

„Die Wissenschaftler ziehen das Fazit, dass für die Elektromobilität künftig – und zwar bereits in naher Zukunft – vor allem die ausreichende Versorgung mit Dysprosium und Terbium als sehr kritisch eingestuft werden muss.[…] Langfristig wird die Nachfrage nach Kobalt die heute wirtschaftlich förderbaren Reserven übersteigen. Verschärft wird die Situation dadurch, dass ein großer Anteil der Vorkommen in Konfliktgebieten wie dem Kongo liegt.“

Allerdings muss auch hier klar sein, dass Recycling (eine komplette Kreislaufwirtschaft ist hier utopisch!) immer nur die Knappheit abmildern kann und „Innovation“ zugleich eher „Hoffnung auf Alternativen“ bedeutet, als ein konkreter Lössungsweg ist.

 


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