Welche Öl-, Gas- und Kohlereserven müssen wo unter der Erde bleiben?

„[…] globally, a third of oil reserves, half of gas reserves and over 80 per cent of current coal reserves should remain unused from 2010 to 2050 in order to meet the target of 2 °C. […] development of resources in the Arctic and any increase in unconventional oil production are incommensurate with efforts to limit average global warming to 2 °C“

Klarer kann man es eigentlich nicht sagen und so steht es in der aktuellen Ausgabe von „Nature“. Paul Ekins und Christophe McGlade vom Institut for Sustainable Resources am University College London (UCL) haben dort aktuelle Ergebnisse ihrer Recherche publiziert, in der sie untersucht haben, wieviele der vorhandenen fossilen Rohstoffe im Boden bleiben müssen, um das 2-Grad-Ziel zu halten. Außerdem haben sie auch untersucht, um welche Öl-, Gas- und Kohlereserven es sich genau handelt, d.h. wo sie liegen: Der größte Teil der Kohlereserven in China, Russland und den USA darf nicht verbrannt werden sowie große Teile der Ölreserven im Nahen und Mittleren Osten (etwa so viel wie die gesamten Ölreserven Saudi Arabiens). Der Nahe Osten muss zudem mehr als 60 % seiner Gasreserven unangetastet lassen. Unkonventionelles Öl (Teersande oder Schieferöl) darf gar nicht gefördert werden. Die Arktis ist tabu. Diese Liste gibt gute Erklärungen, warum sich manche Regierungen so schwer tun mit der Verhandlung eines globalen Klimaabkommens…

Doch es ist ja noch absurder: Die NGO Oilchange International hat vor einigen Wochen erst belegt, dass G20 Regierungen etwa 88 Milliarden US-Dollar jedes Jahr für Subventionen zur Suche neuer fossiler Reserven ausgeben. Die Unternehmen selber gaben laut UCL allein in 2014 mehr als 670 Milliarden US Dollar für die Suche und Entwicklung neuer Reserven aus.

Wie kann es sein, dass wir diejenigen, die mit der Klimakatastophe enorme Profite machen und auf ein Nichtgelingen der Klimaverhandlungen wetten, nicht nur in Ruhe lassen, sondern ihnen auch noch unsere Steuergelder hinterherschmeißen?

 


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