Morgen findet das jährliche Treffen der Aktionäre und Aktionärinnen (Annual Meeting of Shareholders) von Exxon statt – und die Kritikerinnen und Kritiker des Konzerns laufen sich seit Wochen warm dafür. Denn Exxon steht nicht nur in den Medien und in der Öffentlichkeit für seine Unterstützung von Klimaskeptikern und Verhinderung von Klimaschutzmaßnahmen im Fokus, sondern wird inzwischen in verschiedenen US-Bundesstaaten juristisch angegangen (ausgehend von New York – aber inzwischen auch in Kalifornien, Massachusetts und den Virgin Islands!).
Für morgen sind verschiedene Anträge vorbereitet, die teilweise recht große Unterstützung seitens der Investoren erfahren (z.B. dieser hier) und darauf abzielen, das Klimarisiko der Exxon-Geschäfte offenzulegen.
Exxon-Manager werden jedenfalls zunehmend nervös – und ebenso ihre Unterstützer im amerikanischen Kongress: Einige Abgeordnete haben letzte Woche Briefe an verschiedene gegen Exxon ermittelnde Staatsanwälte geschickt, z.B. den hier an Eric Schneiderman, den Generalstaatsanwalt von New York. Sie bezeichtigen die Anwälte, gemeinsame Sache mit einer Gruppe von NGOs zu machen, die die fossile Industrie dämonisieren wolle und werfen ihnen vor, ihre Arbeit auf Basis von Verleumdung und nicht von juristischen und wissenschaftlichen Fakten zu machen. Außerdem verlangen sie die Offenlegung von Dokumenten bezogen auf die Kommunikation der Staatsanwälte mit diversen Umweltgruppen:
Und auch die genannten Umweltgruppen bekamen Post aus dem Kongress, so z.B. Richard Heede vom Climate Accountability Institute (Autor der berühmten Carbon Majors Recherche, die auch Quelle für unseren Kohleatlas ist!):
Die Exxon Investigations sind aber nur ein Beispiel für eine ganze Reihe von juristischen Initiativen, die weltweit aufflammen und dazu beitragen, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die schnelles und effektives Handeln zum Stoppen der Klimakatastrophe aktiv verhindert haben.