Nach Barcelona ist vor Kopenhagen – was steht an?

Ob es noch möglich sein wird, ein gesetzlich verbindliches Abkommen in Kopenhagen zu bekommen, ist höchst umstritten. Aus der Perspektive der am meisten verwundbaren Länder „most vulnerable countries“ wäre Aufschub jedoch keine Option. Um auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen, hat das Kabinett der Malediven Mitte Oktober sogar unter Wasser getagt (siehe hier). Nun folgt dieser spektakulären Aktion die Gründung des „Climate Vulnerable Forum“ , das am Montag und am Dienstag auf den Malediven zum ersten Mal stattfindet. Staatsoberhäupter und hohe Beamte der am meisten verwundbaren Staaten kommen zusammen, um der Weltöfentlichkeit noch eindringlicher die gemeinsame Verantwortung für den Planeten deutlich zu machen. Saleemul Huq, Wissenschaftler aus Bangladesh, der am International Institute for Environment und Development (IIED) in London arbeitet, ist einer der geladenen Sprecher des Events. Wir haben ihn in Barcelona getroffen:

Bangladesh, Nepal, Ethiopia, Kenya, Vietnam, Kiribati, Rwanda, Ghana, Barbados, Bhutan, Tanzania werden als Teilnehmer an dem Forum anwesend sein. Außerdem wurden Beobachter aus den Industriestaaten und Experten wie Saleemul Huq eingeladen. Ziel ist es natürlich internationalen Druck für den Endspurt vor Kopenhagen aufzubauen. Sowohl bei Mitigation (Eindämmung) als auch bei Adaption (Anpassung) klafft eine riesige Lücke zwischen bisherigen Finanzzusagen und dem, was wirklich nötig ist, so Saleemul Huq.

Aber auch wenn dieses Abkommen zustande kommen sollte, so stellt es nicht den Schlusspunkt dar, sondern erst den Anfang eines bewußtereren Umgangs mit unserer eigenen Rolle. Denn es ist unsere Entscheidung, wie wir mit diesem Planeten umgehen – wir sind das Problem, aber wir haben auch die Lösung in der Hand.


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