Fahrtwindenergie – können Autos Klima schützen helfen?

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Autos treiben allein durch den von ihnen erzeugten Fahrtwind Windräder am Straßenrand an und erzeugen damit sauberen Strom. Ein solches Konzept hat nach einem Bericht der Berliner Morgenzeitung und vom Tagespiegel (aufgegriffen von Wir Klimaretter) der Förder- und Trägerverein Energiekompetenzzentrum Berlin-Nordost für den Bezirk Lichtenberg vorgelegt.

Die Idee: Auf dem grünen Mittelstreifen und zu beiden Seiten der Landsberger Allee sollen auf ca. 600 Meter zwischen Allee-Center und Rhinstraße zehn bis 15 Meter hohe Windkrafträder installiert werden. Angetrieben werden sollen die Windräder allein durch den Fahrtwind der etwa 68.000 Autos, die täglich die Landsberger Allee passieren. Das Ganze wiederum ist Teil eines geplanten Energie-Anwender-Parks im Bezirk Lichtenberg, für den außerdem z.B. ein Energiekompetenzzentrum, eine umweltfreundliche Ikea-Filiale (‚Energiesparmöbelhaus‘), ein Solarpark, eine CO2-neutrale Tankstelle und  ein Musterenergiesparreihenhaus geplant sind.

Fahrtwindenergie – wollen wir das wirklich? Auch wenn es einerseits nach innovativer Lösung und machbarer Utopie klingt. Wird hier nicht das Problem zur Lösung des Problems benutzt, ohne das Problem zu lösen? Mehr Autos für mehr Ökostrom? Geht die Rechnung auf? Bequem ist es allemal, weil wir uns dann guten Gewissens ins Auto setzen und die Landsberger Allee auf- und abfahren können. Dient ja dem Klimaschutz, oder? Vielleicht sollten wir einfach noch ein paar mehr Autobahnen bauen, damit wir noch mehr Fahrtwind und noch mehr Platz für Windräder bekommen… Oder sehe ich das allzu dogmatisch, während hier tatsächlich greifbare Verbesserungen stattfinden? Kommentare sehr erwünscht!

Bilder: Traffic Jam von only_point_five mit Creative Commons Lizenz und Mojave Windturbines von Zimmelino mit Creative Commons Lizenz.

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