Die Tigermücke schlägt zu

Schon lange wissen wir: der Klimawandel führt dazu, dass sich Krankheiten und Erreger stärker ausbreiten und Regionen erfassen werden, die bislang verschont blieben. Malaria zum Beispiel. Da gibt es eine valide wissenschaftliche Studie, die vorhersagt, dass selbst beim best-case-scenario von 2 Grad globaler Erwärmung im Jahre 2050 bis zu 5 Millionen Menschen mehr mit Malaria infiziert sein werden, und mit ca. 150.000 Todesopfern mehr zu rechnen sei. Allein: Was geht uns das an – könnten wir im hohen Norden arrogant fragen?

Der erste Fall von Dengue-Fieber in Frankreich geht uns sehr wohl was an. In den letzten Jahren hat sich die Tigermücke, die das Virus überträgt, in Europa ausgebreitet. Der Fall aus Nizza ist nun der erste, wo Dengue-Fieber nicht aus dem Ausland eingeschleppt sondern hier übetragen wurde. Jährlich sterben etwa 22.000 Menschen weltweit an Dengue-Fieber, und mehrere Millionen werden angesteckt.

Davon sind wir zwar (noch) weit weg in Europa. Von einer Dengue-Welle, wie derzeit in der Karibik (17 Tote und 60.000 Ansteckungen auf Martinique und Guadeloupe!), ist zunächst nicht auszugehen. Aber der Fall gibt zu denken. Was für Ungeziefer der Klimawandel uns noch bringen? Auch in Deutschland fliegt die Tigermücke längst herum. Der Klimawandel findet eben nicht nur in den Entwicklungsländern statt.


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