Vom Moon Palace zum MUP Palas

Viele Kilometer vom Moon Palace, dem offziellen Verhandlungsort des Klimagipfels in Cancun entfernt, tagt seit gestern das NGO Forum Espacio Mexicano im sog. MUP Palas (MUP ist die städtische soziale Bewegungen hier in Mexiko). Dieses Forum ist eines von mindestens drei alternativen NGO Foren und die Zersplitterung der regionalen und mexikanischen Zivilgesellschaft wird schon allein dadurch deutlich, dass die Teilnehmer/innenzahl leider eher bescheiden ist.

Ein Ausflug zum Esmex ist wie ein Auflug in eine andere Welt, wenn man vom Moon Palace kommt. Auf einem weiten Gelände im Stadtzentrum von Cancun stehen verstreut ein paar größere Zelte, die nachts als Lager für die campierenden Indigenen und Bauernfamilien dienen und tagsüber eine Anzahl von Workshops beherbergen. Dazu gibt es das Casa Cultural, wo die größeren Plenardebatten stattfinden – was besonders deshalb günstig ist, weil es hier diese Tage auch mal kräftig regnet zwischendurch.

Diskutiert wird viel über Waldschutz (REDD), Indigene und die Marktmechanismen des Kyoto Protokolls. Hoffnung in den UN Prozess steckt hier kaum jemand. Der sei doch komplett deligitimiert, hört man stattdessen. Leider wird aufgrund der geringen Teilnehmer/innenzahl und vor allem auch der schlechten Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Alternativveranstaltungen zur COP 16 unklar, welche Alternativen zu den UN Verhandlungen es gibt. Widerstandsstrategien sind zahlreich. Aber so lange sich die Kritikerinnen und Kritiker des Status Quo und exklusiven Verhandlungsprozesses vor allem gegenseitig in den Haaren liegen, ist Widerstand wenig effektiv und wird auch nicht ernst genommen.

Die Tatsache, dass die Demonstration morgen – man munkelt gar von drei alternativen Demonstrationszügen – sich auf Cancun Zentrum beschränken wird, macht auch keine Hoffnung, dass die kritischen Stimmen der basisnahmen Zivilgesellschaft bis zum Mond dringen werden.


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