Exxon wusste bereits 1977 von den Gefahren der Verbrennung fossiler Rohstoffe für das Klima

Exxon ist ja eigentlich bekannt als Geldgeber für Klimawandelskeptiker und Blockierer effektiver Klimapolitiken. Reporter des InsideClimate News Netzwerkes haben nun ein eher unbekanntes Kapitel der Klimawandelgeschichte des Konzerns aufgedeckt. Im Rahmen ihrer achtmonatigen Recherche haben sie hunderte von Seiten von internen Dokumenten aus der Zeit von 1977 bis 1986 gelesen (als der Großteil der Welt noch nichts vom Klimawandel wusste) und interviewten eine Vielzahl an ehemaligen Angestellten und Wissenschaftler/innen, die in der Zeit bei und für Exxon gearbeitet.

Und sie haben Erstaunliches zu Tage gefördert: Bereits im Jahr 1977 präsentierte ein Wissenschaftler den Top-Managern des Unternehmens die folgende Erkenntnis: „there is general scientific agreement that the most likely manner in which mankind is influencing the global climate is through carbon dioxide release from the burning of fossil fuels“.

In den Jahren darauf investierte der Konzern wohl viel in Forschung und Risikoabwägung – und erst in den späten 80er Jahren kam dann die Trendwende und Exxon wurde zu einem der größten Blockierer für Klimapolitik. Die Erkenntnisse von InsideClimate News werfen nun ein ganz neues Licht auf die Frage von Verantwortung auch einzelner Personen: Wer wusste wann was? Und wer hat trotz dieses Wissens Entscheidungen getroffen, die das Leben von Millionen von Menschen bedrohen? Die Antworten müssen hoffentlich einige der Verantwortlichen demnächst im Gerichtssaal geben.

 


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