Castor Schottern ist legitim!

Die TAZ berichtet heute über „Die Schotter Kampagne„. Dabei geht es laut Redakteur Martin Keul um Folgendes:

Der kühne Plan: Wenn bei den Castor-Transporten tausende Menschen nicht nur auf der Straße sitzen, sondern gemeinsam komplette Gleisabschnitte von Steinen befreien, könne sich der Tross effektiv stoppen lassen.

Das finde ich persönlich legitim. Als Mensch mit grünem Weltbild lehne ich Gewalt gegen Menschen (und andere Lebewesen) grundsätzlich ab. Bei Gewalt gegen Gegenstände muss immer kritisch gefragt werden, ob dabei Menschen zu Schaden kommen würden. Es ist fragwürdig, welchen Sinn das Abfackeln von Kleinwagen in Neukölln macht – wahrscheinlich gar keinen. Doch wenn ein Stück Schiene, welches nur für den Transport im Schritttempo von Hochrisikomüll alle 2 Jahre mal genutzt wird (daher kein „Schwerer Eingriff in den Schienenverkehr“), vorübergehend umgestaltet wird, ist das im Rahmen von bürgerschaftlichem Engagement.

Demokratie wird immer von zwei Seiten bedroht, von Repression und von Lethargie. Dazwischen verläuft der Streifen einer aktiven Zivilgesellschaft von der die wachsende Klimabewegung ein aktiver Teil ist. Es ist erfreulich, wenn sich die sog. „bürgerlich-linken“ Gruppen wie die GRÜNE JUGEND oder ’solid mit einer solchen Aktion solidarisieren, wenn sich einzelne Prominente unter den Aufruf setzen und wenn klimabewegte Menschen aus dem linken und autonomeren Spektrum für eine saubere Energieversorgung zusammen kommen. Die Aktion birgt die Chance, bewegte Bündnisse von Unbeugsamen zu schaffen. Der Aufruf zeigt, dass es keine Gewalt bei der Aktion geben soll. Es geht einzig darum, den Castor mit den friedlichen Mitteln des „Schotterns“ zu stoppen um damit der Regierung zu zeigen, dass ihre abgehobene Atomdiskussion am der deutschen Mehrheitsmeinung vorbei geht. Die will kein Atommüll und keine Atomenergie. Merkel sollte Gorleben (wieder) und für immer dicht machen.


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